Trakkis Reiseblog

11) 03.11.2019: Besuch im Himba-Dorf und weiter zum Dolomite Camp

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Heute geht es in den Etosha Nationalpark. Da wir so langsam in die Regenzeit rutschen, hatten wir schon gestern mit der Malariaprophylaxe (Malarone) angefangen. Sicher ist sicher

6:30 Uhr ist Aufstehzeit. Es hat die ganze Nacht gestürmt. In der Nacht ging es mit der Taschenlampe auf die Toilette (wir erinnern uns - um 22:00 Uhr geht der Strom aus). Also: eine Taschenlampe gehört hier auf den Nachttisch.

Frühstück gibt es schon um 7:00 Uhr. Wir haben heute viel vor und starten gleich danach. Hier hat es uns gut gefallen. Am frühen Morgen wurde von anderen Gästen  zwischen den Häusern ein Leopard gesehen - wie spannend. Wir schauen uns die Fotos an und hätten ihn natürlich auch gerne live erlebt.

Zunächst geht es wieder hinunter vom Berg. Für die Abfahrt müssen wir das Okay bekommen, die Strecke ist einspurig.

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Dann geht es weiter über die Pad. Hier ist es etwas grüner. Das sieht gleich viel hübscher aus.

Die kleinen Ansiedlungen am Rande sind hier sehr vermüllt. Es wird wieder überall gebettelt. Ab und zu springt uns fast ein Einheimischer vor das Auto. Viele haben Warnwesten an, um vielleicht offiziell zu wirken?? oder damit wir sie nicht umfahren.

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Heute ist Tag der Giraffen. Wir sehen unglaublich viele rechts und links und vor uns auf der Straße. So haben wir uns Afrika vorgestellt.

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Um 10:00 Uhr kommen wir nach Kamanjab. Hier schlägt uns das Navi eine Pause im Oppi Koppi vor. Der Parkplatz ist bewacht und wir können beruhigt das Auto stehen lassen. Axel trinkt eine Kaffee und ich probiere mal den so viel gelobten Rock Shanty zur Erfrischung. Der Geschmack nach nach Angostora Bitter ist etwas gewöhnungsbedürftig.

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Dieser sehr freche Kerl ist seinen Streichen zum Opfer gefallen und bewacht nun den Eingang.

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Von Magic Vibes hatten wir den Tipp hier ein kleines Himba Dorf zu besuchen. Wir rufen den Guide "Pinias" an (+264 818064226) und verabreden uns am Eingang des Dorfes. Vorher tanken wir noch und lassen den Luftdruck wieder erhöhen. Es geht gleich wieder ein Stück über Asphalt. Auch hier wird man von Nüsschenschnitzern belagert und ich kaufe ihnen einige ab.

Pinias wartet schon auf uns am Tor. Er steigt mit ins Auto und wir fahren weiter bis zu einem Parkplatz. Hier erklärt er uns schon einige Rituale und Begrüßungen und über das Leben im Dorf. Sie bekommen etwas Unterstützung vom Staat, doch es reicht hinten und vorne nicht. Auch die Trockenheit macht ihnen zu schaffen. Einige Tiere, z.B. Pferde, sind schon verhungert. Es wird immer schwerer für die Ziegen Nahrung zu finden.

Dann geht es auf einem kleinen Pfad ins Dorf.

Sofort scharen sich die Kinder dicht um uns. Ich habe zum Glück Süßigkeiten dabei. Pinias ruft sie zur Ordnung und sofort stellen sie sich brav in einer Reihe auf, so kommt keiner zu kurz. Mit einem Brummen weist eine der Himbafrauen immer wieder auf meinen Stoffbeutel. Ich zeige ihr dass er leer ist, doch sie möchte den Beutel haben - kann sie gerne. Alle begrüßen uns mit einem speziellen Handschlag und Begrüßungsworten ("Moro, Perivi, Nawa"). Das hatten wir vorher mit dem Guide geübt.

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Das Leben im Dorf ist schon sehr einfach. Die Frauen kümmern sich um Kinder und Essen und die Männer ziehen mit dem Vieh los und suchen Futter. Am Abend kommen die Tiere in den eingezäunten Kral in der Mitte des Dorfes.

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Pinias erzählt uns viel über die Traditionen. Jede Himbafrau stellt ihr eigenes Kräuterparfum her. Mit der Paste cremen sie sich ein.

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Aus dem Fell und der Haut ihrer Tiere fertigen sie sich Lederschurze. Auf Schmuck legen sie jedoch mehr Wert als auf Kleidung. So kann man beispielsweise an der Beintracht erkennen, wie viele Kinder eine Himba Frau hat. Auch die Frisur hat eine Bedeutung. Kinder tragen die Haare meist ins Gesicht fallend und mit Perlen verziert. Heiratsfähige Mädchen hingegen haben nur 2 Fransen im Gesicht hängen. Verheiratete Frauen tragen geschmückte Fellhauben. Alle tragen gedrehte und mit Ocker eingeriebene, längere Haare.

Sie reiben ihre Haut mit Kakaobutter und Erde ein, um sie vor Austrocknung, Insekten und der Sonne zu schützen. Dies verleiht ihnen die charakteristische rötliche Hautfarbe. Manche Frauen sind sehr aufgeschlossen und lassen sich gerne fotografieren. Sie wollen dann immer sofort die Bilder sehen und lachen darüber.

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Am Schluss führt man uns noch in einen Kreis. Hier hat jede Himbafrau ihre Waren ausgebreitet. Ich kann gar nicht so schnell schauen, wie ich schon zwei Armbänder am Arm trage. Ich versuche meine kleinen Einkäufe gerecht zu verteilen, doch manche gehen leer aus. Das wird mit einem ärgerlichen Gebrumm  quittiert.

Das war ein interessanter Besuch, auch wenn ich mich manchmal etwas unwohl dabei gefühlt habe so in ihr Leben einzudringen. Am Auto geben wir noch Obst, Kekse Brot und was wir sonst noch so entbehren können an Pinias. Dann fahren wir weiter. Der Etosha Nationalpark ruft. Das soll ja das große Highlight der Reise werden.


Um 12:40 Uhr kommen wir am Galton Gate an. Wir werden registriert und müssen für die nächsten drei Tage 510 NAD in bar berappen. Da es die nächsten Tage nur über Gravel gehen wird lassen wir den Reifendruck wieder ab.

In freudiger Erwartung vieler Tiersichtungen fahren wir in den Park.

Als erstes begrüßen uns Giraffen, die an den trockenen Büschen knabbern, und Strauße laufen über die Pad.

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Dann kommt das erste Highlight, eine Elefantenmutter mit ihrem Kleinen kreuzt unseren Weg. Sie sehen etwas mager aus. Viel zu fressen ist ja auch nicht da .

Auf unserem Weg zum Dolomite Camp, unserem nächsten Übernachtungsquartier, steuern wir natürlich alle Wasserlöcher an, das heißt, die künstlichen, denn alles andere ist ausgetrocknet. Zuerst geht es zum Renostervlei. Hier sind schon viele Tiere versammelt, um ihren Durst zu stillen. Wir sehen Kudus, Giraffen, Zebras, Springböcke, Strauße, Oryx und Schakale. Wir bleiben eine ganze Weile und beobachten das ununterbrochene Kommen und Gehen.

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Dann fahren wir weiter zum Rateldraf Wasserloch. Unterwegs sehen wir keine Tiere. Alles ist trocken und der Sand so weiß, dass es uns blendet.

Auch an diesem Wasserloch steppt der Bär - ehh - die Antilopen, Giraffen und Co.

Eine große Herde Schwarznasenimpalas steht mitten im Wasserloch und einige Zebras gesellen sich dazu.

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Doch dann kommen die Oryx Antilopen. Sie sind wohl ranghöher, denn alle anderen Tiere weichen und wer noch bleibt, wird weggejagt. So interessant das zu beobachten.

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Eine Giraffe mit ihrem Kleinen nähert sich. Sie dürfen erst näher treten als die Oryx ihren Durst gestillt haben. Das Kleine ist sehr vorsichtig und traut sich erst spät ans Wasserloch zu kommen.

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Wir sind überglücklich schon nach kurzer Zeit so viele Tiere gesehen zu haben und suchen auch noch das Klippan Wasserloch auf. Unterwegs sehen wir einen Wahlbergsadler (Wahlberg's eagle) auf einem Baum.

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Und kurz darauf springt ein Steinböckchen hinter einem Busch hervor.

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Das Wasserloch ist nicht so ergiebig. Wir sehen Giraffen: heute ist Giraffentag, Springböcke und einen Sekretär. Über den Sekretär freue ich mich besonders. Er wird der einzige auf dieser Reise sein.

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Wir bleiben nicht lange. Wir wollen nicht zu spät im Camp ankommen. Unterwegs entdecken wir noch gut getarnte Kaptriels vor einem Busch.

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Um 16:30 Uhr kommen wir im Dolomite Camp an. Der Himmel ist bedeckt und es sieht gewittrig aus. Die Regenzeit naht.

Wir parken unser Auto unten auf dem Parkplatz und lassen das Gepäck davor stehen. Es wird gleich nach oben gefahren werden. Dann checken wir ein. Ich hatte schon vor 1½ Jahren den Bungalow 13 gebucht. Das ist das schönste Häuschen hier, mit eigenem Wirlpool und Blick auf das Dolomitepunt Wasserloch. Es ist allerdings auch wieder ein weiter Weg von der Rezeption und später zum Abendessen, denn es steht ganz hinten als Letztes am Hang. Ein Boy ist so lieb und fährt uns.

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Die 13 ist der Hammer, fast schon dekadent, ein Honeymoon-Zimmer mit breitem Bett und einem unglaublichen Blick von der Terrasse. Wir können unser Glück kaum fassen. Wir haben einen eigenen Wirlpool und bequeme Relaxliegen und dazu diese Aussicht, unglaublich.

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Wir planschen ein wenig, kuscheln uns dann in herrlich flauschige Bademäntel und beobachten mit einem Sundowner das tierische Leben am Wasserloch. Die Giraffen sehen wir schon von Weitem über die Steppe schreiten. Dazu gesellen sich Zebras, Oryx, Springböcke und später ein Schakalpärchen. Klippschliefer turnen vor uns über die Felsen. Ach, hier kann man es aushalten.

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Um 19:30 Uhr machen wir uns auf den Weg zum Abendessen. Der Himmel ist inzwischen tiefschwarz mit Gewitterwolken und heftige Blitze erhellen immer wieder die Landschaft. Es gibt eine Kürbissuppe, Kudu Steak mit Reis und Gemüse und zum Nachtisch eine Zitronencreme. Alles sehr schmackhaft.

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Wir lassen uns den weiten Weg zurück shutteln und trinken noch einen Wein auf der Terrasse. Leider ist es zu dunkel, um am Wasserloch noch etwas zu sehen. Es fängt an zu stürmen und donnert heftig. Das war wieder ein unglaublich voller und abwechslungsreicher Tag.

Also, wenn Dolomite Camp, dann nur mit dem Bungalow 13!!!

 

Gefahrene Kilometer: 236 Fazit: Endlich im Etosha und der Luxusbungalow 13

 

10) 02.11.2019: Grootberg Lodge  Zum Anfang 12) 04.11.2019: Durch den Westen des Etosha zum Okaukuejo Rest Camp

Kommentare

3
Didiontour
Montag, 30. Dezember 2019 19:00
Hi Sonja,

Was ein toller und tierreicher Tag! Auf den Etosha hab ich mich besonders gefreut, ist es doch eine der wenigen gemeinsamen Orte unser beider Routen.
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