Unser frühes Aufstehen, um 6:00 Uhr, ist schon zur Urlaubsroutine geworden und fällt uns nicht schwer. Das Wetter ist herrlich, doch noch ein wenig kühl und wir frühstücken im Womo. Der Feuermelder schlägt schon vom Dampf der Kaffeetassen an. Wir müssen regelmäßig die Batterie herausnehmen. Für heute ist Gewitter angesagt - schau mer mal ...
Um 7:30 Uhr fahren wir ab und tanken nochmal in Gardiner voll (3.78 $/Gallone).
Wir hatten uns gestern im Visitor Center in Mammoth Hot Springs eine kleine Trailmap von diesem Gebiet mitgenommen und wollten heute den Beaver Ponds Loop laufen (5 mi /8 km). Der Trailhead ist in der Nähe des Liberty Caps und dort konnten wir auch parken.
Heute in der Sonne leuchten die Lower Terraces vor blauem Himmel.
Der Trail verläuft zuerst steil durch den Wald und dann durch wunderschöne Blumenwiesen.
Ich hatte gehört, dass hier in der Nähe eine Schwarzbärin mit 2 Cubs sein könnte, also waren wir wachsam. Doch außer einem "Bärenpoop", (hier mit viel Gras, im Herbst sind dort mehr Beeren drin) fanden wir keine Anzeichen.
Der war auf jeden Fall frisch und wir packten unsere Bärenglöckchen aus.
Herrlich hier und einsam. Wir sind keiner Menschenseele begegnet. Nach etwa einer guten Stunde sehen wir den Pond im Wald und ich sehe im Wald einen großen braunen Fellberg. Mein erster Gedanke war - sind die Büffel auch hier oben? Aber nein, oh Schreck, es ist ein Bär. Der Schreck fährt mir in die Glieder und mir wird ganz flau. Er ist nicht weit entfernt. Hört der Depp denn unsere Glöckchen nicht??? Ich habe nur schnell die Kamera hochgerissen und 3-4 zum Teil unscharfe Fotos gemacht und dann zum Rückzug geblasen. Schön langsam rückwärts gehen, bitteschön. Doch mein Männe beschwert sich. Er möchte den Prachtburschen gerne noch mit dem Fernglas beobachten. Ohne mich! "Der macht doch gar nichts", sagt er. Jaha, noch nicht. Inzwischen ist er auf dem Weg und kommt gemütlich auf uns zu. Adrenalin pur!
Also schön langsam weg von hier. Erst rückwärts und dann vorwärts immer mit Schulterblick, ob er uns nicht doch folgt.
Mein Mann mault noch immer. Kurz darauf treffen wir einen älteren Wanderer und erzählen ihm, dass ein Bär auf dem Trail ist. Er meinte, nur er hätte noch nie "Trouble" mit Bären gehabt und marschierte weiter. Wieder ein Stück weiter kam ein junges Mädchen mit Stöpseln in den Ohren. Auch sie zeigte sich unbeeindruckt, bedankte sich höflich, steckte ihre Musik wieder in die Ohren und lief dem Bären entgegen. Sind wir denn ganz blöd? Hätte ich vielleicht doch in Ruhe Fotos machen können?? Natürlich alles Wasser auf die Mühlen meines Mannes - grrr.
Dennoch ist dieser Trail sehr zu empfehlen. Er ist durch wunderschöne Landschaft geführt und hätte eigentlich oberhalb des Hotels geendet.
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