6:00 Uhr ist Aufstehen angesagt. Wir wollen weiter ziehen und viel erleben. Also schnell Duschen, Frühstücken, Dumpen und ab geht es. Das Wetter sieht etwas unbeständig aus. Es sind so einige dunkle Wolken unterwegs.
Beim Verlassen der Keys sehen wir wieder die Weißkopfseeadler auf den hohen Masten sitzen. Tanken ist mal wieder angesagt. Dann geht es weiter zu "Robert is here", einem schönen Farmerladen von dem ich in einem anderen Reisebericht gelesen hatte.
Hier kann man super frisches Obst und Gemüse kaufen, selbstgemachte Marmeladen, Soßen und vieles mehr, der Milchshake ist sensationell und einen kleinen Streichelzoo haben sie auch. Somit ist es auch ein lohnenswerter Stopp für Familien.
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Weiter geht es durch endloses Farmland Richtung Everglades. Hier werden gleich ganze Busladungen Erntehelfer abgeladen.
Um 9:00 Uhr kommen wir am Ernest Coe Visitor Center in den Everglades an. Wir sehen einen sehr interessanten Film und besorgen uns Infos und Maps. "Moskitos not so bad" , lesen wir - prima!
Dann fahren wir erst einmal weiter zum Long Pine Key Campground. Dieser ist first come first served und wir wollen uns eine schöne Site sichern.
Vor dem Campground Eingang sehen wir unseren ersten Osprey. Es folgen noch so unglaublich viele mehr, es war der Urlaub der Fischadler. Doch das konnten wir ja jetzt ja noch nicht wissen und haben ihn natürlich auf ein Foto gebannt.
Es ist ein wunderschöner Campground mit gepflegten Gras-Sites. Ganz toll hier und leer! Aber wenn es vielleicht auch wenige Mücken sind, dennoch schwirrt es nur so in der Luft, viele kleine Fliegen und dicke Käferbrummer.
Nun wollen wir die Everglades entdecken. "Pa-hay-okee", wie die Indianer sagen, Fluss aus Gras. Die Everglades nehmen die gesamte Südspitze Floridas ein. Sie sind eigentlich ein 80 Kilometer breiter Fluss, der jedoch nur wenige Zentimeter tief ist und sehr langsam fließt. Nur 30 Meter pro Tag. Sein Ursprung liegt 200 km weiter nördlich im Lake Okeechobee. Hier leben Alligatoren, die seltenen Salzwasserkrokodile und der seltene Florida-Panther. Auch die bedrohten Seekühe haben in den Everglades einen Lebensraum gefunden. Sie sind außerdem ein wichtiges Überwinterungsquatier für viele Zugvögel. Mehr als 300 Vogelarten wurden hier schon gesichtet.
Ich hatte keine große Vorstellung, was uns erwartet und wurde wirklich überrascht. Mir geht jetzt noch das Herz auf, wenn ich an unseren wunderschönen Tag in den Everglades denke. So viele Tiere, wie ich fotografiert habe, kann ich heute gar nicht einstellen.
Wir fahren wieder ein Stück zurück, zum Royal Palm Visitor Center. Herrlich, die moosbehangenen Bäume auf dem Parkplatz dort.
Wir wollen den Anhinga-Trail (0,8 Meilen) laufen. Ein absolutes MUSS und mit das Beste, was die Everglades zu bieten haben. Gebrannte Kinder, wie wir sind, haben wir uns trotz der Wärme ganz in lang gekleidet. Sicher ist sicher.
Es geht über einen zunächst asphaltierten Weg nahe an Seen voller Alligatoren und hübschen Stelzvögeln vorbei und dann weiter auf Boardwalks. Einfach nur ein Traum. Seht selbst ...
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Ganz rechts ist ein junger Ali. Etwa zwei Jahre alt, wie ein Ranger erzählt. Er hält sich etwas abseits. Schlau, denn in den ersten Jahren werden die Jungtiere von den Alligatoren gefressen. Nur wenige überleben.
Ein Anhinga hatte Jagdglück.
Hier ein hübscher Green Heron auf Beuteschau.
War das schön hier. Spontan entscheiden wir am nächsten frühen Morgen den Trail noch einmal zu laufen.
Hier startet auch der 0,4 Meilen lange Rundweg, der Gumbo Limbo Trail, durch dichten, tropischen Dschungel. Der wird von uns natürlich auch nicht ausgelassen.
Um 12:00 Uhr sind wir wieder am Womo und essen eine Kleinigkeit. Weiter geht die Fahrt. Wir halten an allen Aussichtspunkten und laufen alle, zumeist kurzen Trails.
Zunächst der Pinelands Trail. Ein 0,4 Meilen langer Rundweg durch einen subtropischen Pinienwald.
Dann halten wir am Pa-hay-okee Overlook. Hier führt ein 0,2 Meilen langer Spazierweg zu einer Aussichtsplattform, die einen Blick auf die Süßwasser-Mergelprairie der Everglades bietet.
Der Mahogany Hammock Trail ist ein 0,4 Meilen langer Spaziergang durch dichte tropische Hölzer. Hier erwartet uns ein ganz besonders schönes Erlebnis. Gleich im ersten Palmendickicht, rechts neben dem Boardwalk, können wir gut getarnte Eulen entdecken. Die Kleinen sitzen unten auf dem Boden und halten sich versteckt, die Eltern jedoch kann man sehr gut und dicht beobachten.
Am Pauritis Pond ist ein Vogelbrutgebiet. Wir sehen Nester mit Graureiher, Rosa Löfflern und Waldstörchen.
Und dann kommen wir nach Flamingo. Wir schauen uns das Visitor Center an und spazieren an der Marina entlang. Hier entdecken wir ein verlassenes Osprey-Nest und einen Osprey mit Fisch im Flug. Die Ospreys nutzen ihr Nest jedes Jahr wieder. Jedes Jahr kommt noch Nistmaterial dazu. Es kann das Gewicht eines Kleinwagens erreichen. Aufregend! Und heiß war es.
Wir fahren noch bis zum Flamingo Campground. Auch hier hätten wir übernachten können. Er ist nicht voll.
Hier entdecken wir ein noch besetztes Osprey Nest mit drei Jungen. Direkt an der Straße zum Amphitheater und aus nächster Nähe zu beobachten. Gegenüber steht eine Bank im Schatten eines Baumes. Einfach ideal. Hier verweilen wir natürlich und beobachten, wie die Eltern Fische für die schon recht großen Jungtiere heranschleppen.
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Die Kleinen schreien fast ununterbrochen und die Eltern bringen unermüdlich Fische heran.
Es ist jetzt wohl die Zeit, wo die jungen Ospreys flügge werden. Am Himmel kreisen unglaublich viele. Welch ein Erlebnis! Erst nach 17:00 Uhr reißen wir uns los und fahren zurück zum Campground.
Es gibt nur noch schnell Nudeln mit Soße und Salat. Danach nutzen wir die Generatorstunde bis 20:00 Uhr, um das RV herunterzukühlen. Außer uns sind nur drei weitere Sites belegt und das nicht mal in Sichtweite. So hoffen wir, niemanden zu stören. In der Nacht heizt sich das Wohnmobil aber schnell wieder auf.
Was für ein wunderbarer Tag!
Weitere Bilder zum Campground findet ihr hier.
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