Liebe Freunde,
wie ihr vielleicht gelesen habt, haben wir 2020 einen 2-wöchigen Womo-Trip entlang der Mosel unternommen, der uns sehr gut gefallen hat. Damals hatten wir den letzten Abschnitt von Trittenheim nach Trier zügig absolviert, um uns die Stadt ausgiebig anschauen zu können. Dabei hatten wir die Moselschleifen bei Mehring links liegen lassen.
Als Freunde uns von einem jährlich stattfindenden kleinen privatem Weinfest in Mehring an der Mosel berichteten und uns fragten, ob wir uns dieses Jahr anschließen wollten, zögerten wir nicht lange mit der Zusage. Um genügend Zeit zu haben, neben der geplanten geselligen Weinprobe die Gegend um Mehring kennenzulernen, machten wir uns schon am Donnerstag auf den Weg.
Wir fahren nachts um 4:00 Uhr los, um vormittags auf dem Stellplatz Zellerhof in Mehring einzutreffen. So haben wir eventuell die besten Chancen einen Stellplatz direkt an der Mosel zu bekommen - hoffen wir.
Es ist viel Verkehr. Gestern war in HH Ferienbeginn. Gegen Ende der Fahrt fängt es an zu regnen und dann zu schütten. Hoffentlich wird es heute noch besser.
11:30 Uhr erreichen wir unser Ziel und ergattern tatsächlich den letzten freien Platz direkt an der Mosel. Sehr schön gelegen.
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Wir können direkt am Haupthaus bezahlen, 15 Euro die Nacht + 3 Euro für Strom. Wir wollen drei Nächte bleiben. Das Sanitärhaus ist neu und modern. Es gibt allerdings nur 2 Toiletten und 2 Duschzimmer. Hier zahlt man 1.- Euro für 4 Minuten.
Es regnet und wir reservieren telefonisch für heute Abend einen Tisch im Restaurant "Zum Fährturm".
Endlich klart es etwas auf und wir machen uns auf den Weg das Städtchen zu erkunden. Mehring ist keine typische Moselgemeinde mit historischem Ortskern. 1840 vernichtete ein Brand das halbe Dorf und 1945 zerstörten während der Luftangriffe Bomben viele Häuser.
Ein Wanderweg direkt an der Mosel führt direkt am Stellplatz vorbei. Auf den Wiesen haben es sich Nilgänse gemütlich gemacht. Wir laufen zunächst Richtung Brücke und kommen an unserem reservierten Restaurant vorbei.
Mehring liegt beidseits der Mosel. Eine interessante Sehenswürdigkeit ist die "Römische Villa", Villa Rustica. Um zu ihr zu gelangen, müssen wir die Mosel überqueren.
Wir folgen dann der Beschilderung durch den Ortsteil.
Die Überreste der Villa sind übersichtlich, aber sehr interessant. Rekonstruiert wurden die Hauptfront mit dem Säulengang, ein Wohnhaus mit Mosaiken sowie Teile des Badetraktes.
Dann marschieren wir wieder über die Brücke zurück.
Das Örtchen macht nicht viel her. Es wirkt wie ausgestorben. Es gibt nicht so viel zu sehen. Beim Bäcker, der schon um 14:00 Uhr schließt, bekomme ich gerade noch die letzten süßen Teilchen.
Inzwischen haben wir bestes Wetter. Nach einer Kaffeepause legen wir uns auf die Liegen vor unserem Womo und genießen die Aussicht.
Abends geht es dann ins Restaurant "Zum Fährturm". Das Bierchen zischt und das Essen ist sehr üppig und lecker.
Das war ein langer Tag. Wir sind müde und fallen schon bald ins Bett - Gute Nacht
Gefahrene Kilometer: 599 |
Fazit: Ein perfekter Stellplatz an der Mosel - dank früher Anreise |
Wir haben gut geschlafen und stehen früh auf. Wir haben heute einiges vor und hoffen auf trockenes Wetter. Noch hängen die Wolken sehr tief über der Mosel.
Gegen 9:00 Uhr brechen wir schon zu einer Rad-/Wanderung auf.
Hierfür müssen wir mit den Rädern zuerst in den Ort Leiwen fahren. Hier startet die Wanderung. Frodo springt bereitwillig in seinen Anhänger. Wir müssen ihn etwas schonen, die Wanderung wird lang. Es geht über die Brücke und dann herrlich entlang der Mosel bis Detzem.
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Ab hier leitet uns Google Maps einen langen Anstieg hinauf. Das ist anstrengend, vor allen Dingen für Axel, der noch den Hundeanhänger ziehen muss. Dafür haben wir oben eine schöne Aussicht.
Dann geht es über eine laaaange Abfahrt hinunter in den Ort Leiwen. Uns graut es schon davor, das alles am Nachmittag wieder hinauf strampeln zu müssen. Die Wanderung startet an dem Weinbrunnen im Ortskern. Hier ist auch eine Touristeninfo. Hinter dem Häuschen schließen wir die Räder ab. Die Dame der Info empfiehlt uns auf dem Rückweg den Radweg an der Mosel entlang zu nehmen. Prima, dann sparen wir uns die lange Bergauffahrt.
In unserem Wanderbüchlein von Rother / Mosel, ist die Tour sehr detailliert und gut beschrieben. Sie startet beim Weinbrunnen am "Kurtrierer Hof". Es geht aus dem Ort Leiwen hinaus und erst einmal bergauf durch die Weinberge. Frodo kann schon bald frei laufen.
Wir folgen immer den Schildern "Moselsteig". Schnell gewinnen wir an Höhe und schauen auf Leiwen hinunter.
Zwischendurch stärken wir uns mit einigen Brombeeren, die hier reichlich entlang des Weges wachsen.
Immer wieder öffnen sich schöne Ausblicke auf die Mosel.
Es ist sehr heiß und wir sind froh, als wir den Wald erreichen. Ein Großteil des Trails führt nun über schattige Wanderwege.
Endlich kommen wir an der Grillhütte und am Aussichtsturm "Fünfsehenblick" an.
Der Aussichtsturm gilt als einer der spektakulärsten Aussichtspunkte ins Moseltal. Von keinem anderen Punkt aus sieht man mehr Moselschleifen als von hier.
Dann führt uns der Weg durch den herrlichen Hochwald, nun immer abwärts, im großen Bogen zurück ins Tal.
Auf der Zummethöhe können wir wieder auf die Mosel blicken. Es öffnet sich ein eindrucksvoller Ausblick auf Leiwen und Trittenheim. Am Hang rechts von Trittenheim befindet sich die bekannte Weinlage "Trittenheimer Apotheke". Die haben wir bei unserer letzten Moseltour ausgiebig erkundet.
Schon etwas ermattet kommen wir schließlich an der kleinen Kapelle von Leiwen an. Hier laden schöne Bänke und eine Schaukel zu einer kleinen Rast ein.
Nach 4/½ Stunden kommen wir endlich wieder in Leiwen bei unseren Rädern an. Das war eine wunderbare, aber auch anstrengende Wanderung.
Wir folgen dem Tipp der Dame von der Touristeninfo und fahren hinunter zur Mosel.
Leider führt die Radstrecke nicht, wie gedacht, immer an der Mosel entlang, sondern auch manchmal etwas durchs Hinterland. In Thörnich entdecken wir einen netten kleinen Biergarten im Restaurant "Alter Bahnhof". Hier kehren wir ein und lassen uns einen Flammkuchen schmecken.
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Inzwischen sind unsere Freunde in Mehring eingetroffen. Sie sind mit dem Auto gefahren. Wir treffen sie an unserem Stellplatz und klönen in der Sonne. Entgegen der Wettervorhersage hat das gute Wetter den ganzen Tag über gehalten.
Abends geht es diesmal zum Essen in den Gasthof "Zur Rebe". Wir sitzen noch lange bei Wein und Bier zusammen.
Gute Nacht
Gefahrene Kilometer: 24 (Fahrrad) |
Fazit: ein rundum gelungener abwechslungsreicher Tag an der Mosel |
Dieser Stellplatz ist wirklich wunderbar ruhig. Wir wachen ausgeruht auf.
Kurz nach 9:00 Uhr holen uns Jacky und Kai mit dem Auto ab. Wir wollen Trier einem Besuch abstatten. Dieses Mal bei angenehmem Wetter. Bei unserer Tour 2020 war der Tag etwas verregnet. Wir parken zentrumsnah in einem Parkhaus und sind schnell auf dem Hauptmarkt mit dem Petrusbrunnen. Man kann sich kaum an den gut restaurieren alten Gebäuden sattsehen.
Wir kommen auf den schönen Domfreihof mit Blick auf den Dom St. Petrus.
Auch dem Dom selber ist unbedingt ein Besuch wert. Wir können viele, sonst abgesperrte, Bereiche anschauen.
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Wir kommen zum Kurfürstlichen Palais mit einer wunderschönen Gartenanlage.
Von hier aus kommt man zu den Barbarathermen, die wir aber nicht besichtigen.
Wir laufen lieber weiter zum Amphitheater. Das Amphitheater begeisterte bereits im antiken Trier als Unterhaltungsstätte die Bevölkerung. Wir zahlen mit Seniorenrabatt 5.- Euro/Per. Eintritt.
Man braucht nicht viel Vorstellungskraft, um sich in die prekäre Lage der Kämpfer hineinzuversetzen. Natürlich besuchen wir auch die Katakomben. Dort gab es eine Bühnenmaschinerie, eine Art Aufzug, mit der aufwendige Inszenierungen in der Arena stattfanden.
Mit 120x145 Meter ist das Trierer Amphitheater immerhin auf Platz 10 der größten, heute erhaltenen römischen Amphitheater der Welt.
Nun ist es Zeit für eine kleine Kaffeepause. Auch für Frodo ist so ein Stadtrundgang anstrengend. Er macht das wirklich toll.
Wir wollen Trier nicht verlassen, ohne die Porta Nigra besucht zu haben. Das „Schwarze Tor“ ist das besterhaltene römische Stadttor nördlich der Alpen und DIE Sehenswürdigkeit, wenn es um die römische Herrschaft in den Gebieten des heutigen Deutschland geht.
Unsere Freunde bleiben mit Frodo unten im Schatten und wir laufen die vielen Stufen bis nach ganz oben. Von hier hat man eine grandiose Aussicht auf die Stadt.
Nun ist es an der Zeit zurück nach Mehring zu fahren. Wir erholen uns ein wenig am Womo, bevor es zum Weinfest geht.
Gefahrene Kilometer: 35 |
Fazit: Auch unser zweiter Besuch in Trier hat uns sehr gut gefallen |
Viel Zeit für Müßiggang bleibt nicht, dann heißt es schon wieder einen Weinberg erklimmen. Unsere Freunde nehmen uns zu einem kleinen, feinen Weinfest mit. Ihr Freund Julian besitzt hier einen Weinberg und veranstaltet jedes Jahr eine Weinprobe zusammen mit dem Weinbauern Hans Zisch. Diese findet auf dem Blattenberg oberhalb von Mehring statt.
Ca. 16:00 Uhr sollen wir uns oben versammeln, also müssen wir uns etwas sputen.
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Wieder folgen wir den Schildern "Moselsteig" bergauf. Es ist schweißtreibend warm und teils ordentlich steil. Wir haben Muskelkater von gesten. Die Ausblicke entschädigen für die Mühe.
Oben sind Zelte aufgebaut. Dort warten kühle Getränke Naschereien und Kuchen.
Lange können wir hier nicht sitzen bleiben. Julian bittet zu einer Weinlagenwanderung. Er erklärt viel zu der mühsamen Weinernte am sehr steilen Hang. Also geht es den Weinberg wieder ein gutes Stück hinunter und auf der anderen Seite wieder hinauf.
Hier findet die Weinprobe statt. Zum Glück im Schatten. Hans Zisch hat mit seinen Helfern schon alles vorbereitet. Wir verkosten einige seiner Weine und können von köstlich eingelegten Oliven naschen. Zum Schluss stellt Julian noch seine Weine vor. Wir ordern gerne einige Flaschen seines leckeren Weißweines (Smaragdfalter Geowein 2023).
Leicht angeschickert geht es dann zum eigentlichen Weinfest zurück. Julian hat keine Kosten und Mühen gescheut. Es gibt leckere Salate und dazu Würstchen, Spieße und Fleisch vom Schwenkgrill. Bei Lagerfeuer und Musik, Wein und Bier endet der schöne warme Sommerabend feuchtfröhlich.
Zum Glück können wir auf dem Heimweg die Zufahrtsstraße nutzen und kommen so unbeschadet in Mehring und auf unserem Stellplatz an.
Gute Nacht
Fazit: gemütliche Weinprobe in netter Gesellschaft |
Wir haben ganz beseelt geschlafen. Heute geht es wieder nach Hause.
Wir entsorgen hier noch unser Grauwasser. Schwarzwasser ist nur erlaubt, wenn man den Zusatz mit dem "Blauen Engel" benutzt hat.
Kurz vor 9:00 Uhr starten wir. Pünktlich fängt es an zu regnen. Wir haben Starkregen auf der Autobahn.
Und überhaupt ist diese Rückfahrt schrecklich. Es ist unglaublich viel Verkehr, Ferien und in Wacken öffnen heute die Campingplätze. Wir haben dicke Staus ohne Ende und kommen erst nach 9:00 Stunden etwas entnervt Zuhause an.
Dennoch hat es sich gelohnt.
Gefahrene Kilometer: 605 |
Fazit: Das war ein tolles, volles, langes Wochenende |
Die komplette Mosel-Tour 2020 findet ihr übrigens hier:
Die Trakkis an der Mosel
11.-13.07.2025: Die Trakkis in Lüneburg | Kleine Fluchten |
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