"Abenteuer ist eine von der richtigen Seite betrachtete Strapaze"
(Gilbert Keith Chesterton, 1874-1936)
Heute hatte unser Wohnmobil mal wieder einen freien Tag. Wir nutzten den Shuttlebus um am frühen Morgen zu unserem Trailhead, dem Bright Angel Trail, zu kommen. Wir wollten bis zum Plateau Point laufen.
Wir waren gut gerüstet und hatten viiieeel Wasser dabei, eine Kopfbedeckung, die Trekkingstöcke (sehr hilfreich!), Riegel, Brote und Obst, ein Halstuch und Sonnencreme. Für eine Wanderung in den Grand Canyon sollte man auch ausreichend fit sein. Wir treiben viel Sport, Fitnessstudio, Joggen, Radfahren, und dachten es sollte keine Probleme geben. Doch der Rückweg, dann in der Mittagshitze, brachte mich schon an meine Grenzen.
Die erste Muligruppe machte sich startbereit, um in den Canyon zu reiten.
Der Streckenabschnitt zum 1,5 Meilen Resthouse ist schon ganz schön steil. Wir tauchen gleich in eine andere Welt ab und legen viele Fotostopps ein. Hier ist es ruhig, noch herrscht hier kein reger Wanderverkehr. Wahnsinn, diese steilen roten Felsen. Wir drehen uns oft staunend um. Man kommt zügig abwärts.
Am Resthouse mussten wir noch nicht anhalten und es ging weiter zum 3 Meilen Resthouse. Kurze Pause, die Knie kurz schonen und einen kleinen Riegel essen.
Mulis haben hier immer Vorfahrt!
Dann wird der Weg auch schon ebener und es geht auf den Indian Garden zu. Die Vegetation wird üppiger. Agaven und Kakteen blühen.
Von dort oben sind wir gekommen.
Der Indian Garden ist eine herrliche kleine Oase mit Bächlein und reichlich Schatten für eine Pause.
Wir haben Truthähne und ganz zutrauliche Rehe gesehen.
Hier kann man auch seine Wasserflaschen wieder auffüllen, bevor man sich für die letzten 1,5 Meilen noch einmal der Sonne aussetzt.
Und dann ist man auch schon am Ziel. Vom Plateau Point aus ist der Colorado schon fast zum Greifen nahe und die Aussicht phänomenal!
Auch hier machen wir eine ausgiebige Pause und genießen einfach nur. Doch wunderbar, dieser Grand Canyon.
Ich habe diese Wanderung in meinen Laufschuhen machen müssen, da mein Knöchel nach der letzten Wanderung entzündet war und überhaupt keinen Druck abkonnte. Das war teilweise schon etwas rutschig und ist nicht unbedingt zu empfehlen.
Irgendwann mussten wir uns dann auch wieder auf den Rückweg machen. Hier hieß es, Kräfte einteilen. Am Indian Garden hatte eine Frau Kreislaufprobleme und wurde mit dem Hubschrauber abgeholt.
Das erste Stück aus dem Indian Garden Bereich steigt nur wenig an.
Ab dann habe ich keine Fotos mehr gemacht. Ab da habe ich gekämpft. Mit häufigen Trinkpausen haben wir uns über die Serpentinen zu den Resthäusern gearbeitet. Dort wurde immer ausreichend verweilt, die Flaschen aufgefüllt und der Hut nass gemacht. Es war jetzt schon mächtig heiß. Das sollte man nicht unterschätzen. Immerhin muss man bei der Hitze 1000 Höhenmeter überwinden.
Die letzten Serpentinen habe ich mich echt geschleppt. Ich war vollkommen fertig. Aber es war auch ein tolles Gefühl, diese Wanderung geschafft zuhaben. Sie wird als besonderes Highlight in unserer Erinnerung bleiben. Wir hatten jetzt ein völlig anderes Bild von diesem mächtigen Canyon und den Wunsch einmal bis ganz nach unten zur Phantom Ranch wandern zu müssen, dort den Abend und die Nacht zu verbringen. Wir werden wieder kommen!
Mit dem Shuttle ging es zurück zum Campground, relaxen! Mit viel Mühe haben wir uns am späteren Nachmittag noch einmal aufgerappelt und sind mit dem Shuttle zum Yaki Point gefahren. Hier ist der Ausblick wunderschön!
Zurück am Campground haben wir uns ordentlich etwas gebrutzelt und ein wohlverdientes Bierchen getrunken.
Dann haben wir unsere müden Knochen früh in die Waagerechte gebracht. Oh, tat das gut!
Fazit: Hiking im Grand Canyon - eine tolle Erfahrung! |
17) 07.-08.06.2011 Fahrt zum Grand Canyon | Zum Anfang | 19) 09.-10.06.2011 Route 66 bis Seligman |
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